Dobelix 2021
Wieviele Anstiege nach Dobel kann man an einem Tag hochfahren? Letztes Jahr Ende April war der 7-fache Dobel ein tolles Event an dem viele Lemminge 1-8 mal auf unterschiedlichen Wegen nach Dobel hochgefahren sind. Und die Idee das zu wiederholen, war da schon klar. Obwohl damals kaum einer gedacht hätte, daß es 2021 wieder im „Lockdown-Modus“ mit maximal 2er Teams und Begegnungen „auf Distanz“ sein würde.
„Der Dobel“, das ist ein merkwürdiger Berg. Als solcher gar nicht wirklich bekannt, man meint eher den Ort, nach „Dobel“ hochfahren. Man kann ihn nicht wirklich sehen, nicht aus der Ferne, kaum aus der Nähe. Aber man spürt ihn in den Beinen. Auf jeder der zahlreichen Möglichkeiten die es zum hochfahren auf Asphalt gibt. Über die Anzahl wurde 2020 schon ausgiebig nachgedacht und diskutiert. Die Straßen rund um Dobel sehen auf der Karte aus wie ein Spinnennetz in dem der Ort mittendrin liegt. Da sich die Anstiege nach Dobel an „Knoten“ verzweigen oder vereinen ist die Anzahl nicht so ganz eindeutig und unterschiedlich interpretierbar. Letztlich ist es jedem selbst überlassen wie man das handhaben will. Da ist einerseits die magische Anzahl von 10 Anstiegen in Sichtweite. Andererseits unterscheiden sich manche Anstiegsvarianten voneinander kaum in einem Drittel ihrer Länge. Ein plausibler Vorschlag für die Zählweise ist der „mittleren Ring“. Dabei betrachtet man Anstiege die maximal 3-4 Knoten vom Ortsrand Dobel entfernt sind und sich in den Varianten um mindestens 50% von anderen Anstiegen unterscheiden.
So kommt man auf diese Anstiege:
- 4 aus dem Norden (tiefste Punkte Marxzell, L565 Abzweige Schielberg und Holzbachtal, Ottenhausen)
- 3 aus dem Westen (tiefster Punkt Bad Herrenalb)
- 3 aus dem Osten (tiefster Punkt Eyachbrücke)
Das wären schon 10, allerdings geht in Realität der Anstieg von der Eyachbrücke übers Rotenbachtal (Ost-1) nur in Weiterführung mit einem der Nordanstiege bis Dobel hoch. Somit kommt man auf 9 reale Anstiege, Kegler würden sagen „Alle Neune“. Man könnte es dafür auch so schreiben: Dobel-IX. Einen besonderen Charme bekommt das, weil man mit Startpunkt aus der Karlsruher Umgebung daraus einen Radmarathon von bis zu ca. 200 km und 4000 Hm gestalten kann. Und manch eine(r) legt da noch was drauf.
In diesem Jahr (24 oder 25.4.2021) waren es mindestens 32 Lemminge (&Friends) die 1-10 mal nach Dobel hochgefahren sind und ihre persönliche Kombination aus den Anstiegen gebastelt haben. Neun Lemminge haben daraus Touren von über 200km gemacht. Christian Krämer hält den Zahlenrekord mit 308 km und 6150 Hm.
Schön sind alle Anstiege, die auf klein(st)en Straßen mit wenig Verkehr machen am meisten Spaß. Eine besondere Herausforderung ist dabei noch möglich: Die „Wand“, den Steilanstieg über „Gaistal links“ zum Weithäusleplatz, haben sich etwa 7 Lemminge hochgekämpft. Bei den gefahrenen Touren kamen als Summen beeindruckende Zahlen heraus: mehr als 5000 km mit über 190 gefahrenen Dobel-Anstiegen. Die 4 beliebtesten Anstiege::
- 30x Eyachtal/Eyachmühle (Ost-3)
- 27x Weithäusleplatz (West-3) (egal ob Gaistal Steilanstieg links oder „normal“ rechts)
- 25x Schielberg (Nord-1)
- 22x Holzbachtal (Nord-2)
Das Wetter war sowohl samstags auch als auch sonntags prima geeignet für diese Aktion. Morgens noch etwas frisch, dafür wurde es tagsüber mit 16-20 Grad nicht zu heiß. Am Samstag waren richtig viele Lemminge in ihren Blaustreifen am rotieren rund um Dobel. So konnte man den ganzen Tag auf vielen Runden Begegnungen mit anderen Lemmingen haben, welche überholen oder überholt werden. In Dobel, am zentralen Punkt Cafe Ratskeller, oder am Netto der zum Hauptverpflegungspunkt wurde, traf man ziemlich sicher welche. So war es möglich ein Schwätzchen zu halten (die Himmelsrichtungen mit Zahlen ergänzt kamen dabei oft vor)… Jede(r) den ich dort gesprochen habe war gut gelaunt unterwegs, auch wenn die Beine nicht mehr so frisch waren. Interessanterweise wurden auch viele andere Radler (Nicht-Lemminge) gesichtet. Vermutlich waren dann einige verwundert so oft ein paar Blaustreifentrikots zu begegnen… Über Klubraum gab es Meldungen und Zwischenstände für die Beteiligten und die Fans. Dabei wurde es zäh Bilder zu posten weil Dobel auch zu den Flecken mit langsamem Funknetz gehört.
Zusammenfassend war es 2021 wieder eine rundum gelungene Challenge die sich weiter etablieren kann.
Text: Hans-Jürgen Wetzler, Bilder: Teilnehmer des Dobelix