Lemminge in Franken
Hofheim in Unterfranken, 30.07.2017: -Bericht von Sascha Schwedes, Bilder von Facebook (Link s.u.)-
Nachdem mein geplanter Start bei der Challenge Heilbronn im Juni aufgrund eines Cuts am Zeh ausfallen musste, war ich auf der Suche nach einem weiteren Wettkampf über die Mitteldistanz vor meinem Debut in amerikanischen Gefilden am 24. September. Zufällig erfuhren Madeleine und ich bei einem Besuch in ihrer Heimat Schweinfurt vom Triathlon in Hofheim, einem kleinen Ort nordöstlich von Schweinfurt.
Hofheim liegt in der Region „Haßberge“, einem Mittelgebirge nördlich des Mains mit einer maximalen Erhebung von 512m ü.N. Der dort ansässige Verein veranstaltet einen familiär gehaltenen Wettkampf über die Sprint-, Kurz- und Mitteldistanz mit einem Limit von 150 Startern pro Strecke. Geschwommen wird im Ellertshäuser See, einem nett gestalteten Naherholungsgebiet, das auch viele Schweinfurter anzieht, bevor es auf die sanft wellige Radstrecke durch die Haßberge in Richtung Hofheim geht, wo sich die Laufstrecke befindet. Neben meiner Meldung über die Mitteldistanz hatte sich Madeleine für die Sprintdistanz eingetragen.
Am Morgen des Starts war noch einiges zu erledigen, da man die 2. Wechselzone in Hofheim eigenhändig bestücken und dann zum ca. 10km entfernten Ellertshäuser See fahren muss, um den Wechsel Schwimmen/Rad einzurichten. Hat aber alles gepasst und um 9:00 Uhr standen wir bei der Wettkampfbesprechung am See. Ein halbe Stunde später hieß es für mich, im überschaubaren Starterfeld zwei Runden inklusive Landgang im See zu absolvieren. Ähnlich wie Wolfgang hatte ich diese Saison nicht mit besonderem Schwimmfleiß geglänzt, was insbesondere bei der Zeit der zweiten Runde deutlich wurde, aber irgendwann war’s vorbei und ich nahm Kurs Richtung Rad. Hier fährt bzw. fliegt man zunächst mit einem kleinen Umweg nach Hofheim, um dann im Fall der Mitteldistanz noch dreimal zurück zum See und wieder nach Hofheim zu radeln. „Fliegen“ deswegen, weil es zwar wellig, aber tendenziell bergab geht und weil es nach Aussage der Einheimischen meist Rückenwind hat. So auch 2017. Das machte einen Höllenspaß und sorgte für einen formidablen Schnitt von weit über 40km/h auf den ersten 10km. Wo es runtergeht und von hinten bläst ist auf einer Rundstrecke aber auch der Anstieg mit Gegenwind nicht weit, was ich ab Hofheim erfahren durfte. Das nagte an den Kräften und ließ mich insbesondere in der letzten Runde die Kilometer bis zum nächsten Wechsel runterzählen. Schließlich war aber auch die zweite Disziplin geschafft und ich schnürte die Laufschuhe. Da ich nicht auf Bestzeit aus war, lief ich verhalten los und versorgte mich üppig mit Wasser und Schwämmen an den zahlreichen Verpflegungsstellen, es war nämlich inzwischen ziemlich warm und schwül geworden. Die Hofheimer Laufstrecke ist im Großen und Ganzen flüssig zu laufen, bietet auf ihren gut fünf Kilometern aber fast keinen Schatten, dafür ein paar Höhenmeter. In meinem Fall musste ich viermal durch, bevor ich doch mit leichter Schlagseite in den Zielkanal abbiegen durfte.
Madeleine stieg um 11:30 Uhr ins Wasser, kam etwas unzufrieden mit ihrer Schwimmerei auf’s Rad, holte sich auf dem Weg nach Hofheim die fünftschnellste Radzeit unter den Frauen und rannte sehr ordentlich und kontrolliert die fünf Kilometer durch.
Am Ende reichte es für Madeleine zum zweiten und für mich zum dritten Platz in der Alterklasse. Leider konnte unser Glück bei der Verlosung rund um die Siegerehrung nicht perfekt gemacht werden, weder beim Schinken noch bei der Salami vom lokalen Metzger wurde unsere Nummer gezogen. 😉 Trotzdem war es ein sehr schönes Erlebnis, in familiärer Atmosphäre auf einer wunderbaren Strecke in einer ganz anderen Region seinem Lieblingssport nachzugehen.
Ergebnisse: http://www.tria-hofheim.de/DE/triathlonergebnisse.html