
Vorletztes 2. Bundesligarennen in Nürnberg: Ein Wochenende voller Widerstände und Teamgeist
Nach einer kurzen Verschnaufpause brachen die Karlsruher Lemminge am Freitag, den 08. August 2025, nach Nürnberg auf, um beim vorletzten Rennen der Bundesligasaison 2025 anzutreten. Die Hinfahrt verlief ruhig, doch das Wochenende sollte sich schnell als eine Abfolge von Herausforderungen entpuppen.
Nach der Ankunft trafen Samuel und meine Wenigkeit auf die privat angereisten Stefan und Max B („kleinen Max“). Gemeinsam erkundeten wir die Radstrecke – eine Fahrt, die geprägt war von der ungewollten Vollendung der „Roten-Ampel-Challenge“. Anschließend liefen Samuel, Stefan und Max B die Laufstrecke ab, begleitet von mir auf dem Rad. Hier passierte der erste größere Zwischenfall: ich verlor an einer Ampel den Autoschlüssel. Eine hektische Suchaktion folgte, die dank des „Kommissars Zufall“ ein glückliches Ende fand: Der Schlüssel wurde in einer nahen Eisdiele abgegeben. Den Abend ließen wir bei Anne mit stärkender Pasta ausklingen, bevor eine kurze Nacht auf uns wartete.
Die Spannung vor dem ungewöhnlichen Sonderformat – einer 2×2 Paarstaffel, bei der der dritte Zielankömmling eines Teams gewertet wird – war am Sonntagmorgen beim Frühstück greifbar. Doch schon die Vorbereitungen gestalteten sich holprig. Beim Check-In musste die „M&M Connection“ (MB&MvK) dem Ligaleiter eingestehen, dass sie mit dem Tätowieren der Startnummern noch Potential haben: Der eine trug die Nummer auf beiden Armen, der andere hatte versucht, das Papier zu tätowieren. Glücklicherweise war das Problem bekannt und wurde gelöst. Mein Rad passierte die obligatorische Lenkerhörnchen-Kontrolle problemlos.
Beim kleinen Max war das zweite Tätowieren zwar erfolgreich, doch statt der gewünschten Nummer 2 erschien eine 5 auf seiner Haut. Da keine Ersatz-2er zur Hand waren, sprang der rettende Edding ein. Die nächste Panne folgte beim Einrichten des Wechselplatzes: Max B stellte fest, dass seine Laufschuhe kein Schnellschnürsystem besaßen. Da ich nach Teamplan eigentlich nur als Schwimmer und Radpilot eingesetzt werden sollte, bauten wir kurzerhand die Gummibänder aus meinen Schuhen auf seine um – eine aufwändige Notlösung.
Die Hoffnung, auf Neoprenanzüge verzichten zu können, zerschlug sich mit der Wasser-Temperatur unter 17°C. Kaum hatten wir dies akzeptiert, riss beim kleinen Max kurz vor dem Start auch noch seine Schwimmbrille. Samuel bewies sich einmal mehr als Retter in der Not und reichte ihm eine Ersatzbrille.
Nach dem Startschuss zeigte die M&M Connection im Wasser Stärke und kam nur etwa 30 Sekunden hinter der Spitze heraus – eine hervorragende Ausgangsposition für den Radteil. Doch das Schicksal schlug erbarmungslos zu: In der ersten Radrunde, kurz vor einem bergauf führenden Wendepunkt, stürzte Max B in der dicht gedrängten Gruppe bei etwa 40 km/h. Er zog sich schmerzhafte Schürfwunden zu und beschädigte seinen Helm. Ich, der ihn eigentlich nur über die Radstrecke bringen sollte, rollte vom Wendepunkt aus zurück zur Sturzstelle. Da Max noch nicht aufs Rad gestiegen war, entschied ich mich, in Radgruppe 2 zu bleiben. Diese Entscheidung ging auf und ich konnte tatsächlich später die Spitzengruppe erreichen – ein kleiner Lichtblick.
Während der Radfahrt kreisten meine Gedanken um den bevorstehenden Wechsel: Sollte ich Max B’s Schuhe nehmen oder meine eigenen schnüren? Ich entschied mich für Letzteres und band meine Schuhe mühsam fest. Dieser Zeitverlust kostete mich den Anschluss an die Gruppe. Als einsamer Nachzügler begann ich meine Aufholjagd zu Fuß, die zwar den Umständen entsprechend recht gut verlief (verletzungsbedingt konnte ich seit 5 Wochen quasi gar nicht laufen), aber dennoch fatale Folgen hatte: Samuel und Stefan mussten als Letzte, kurz hinter den Konkurrenten aus Viernheim, ins Wasser starten. Auf die weiteren Positionen war der Rückstand bereits über eine Minute groß.
Unter diesen erschwerten Bedingungen absolvierten Stefan und Samuel ihren Part mit bewundernswertem Kampfgeist. Am Ende blieb jedoch nur der vorletzte Platz – ein Ergebnis, das unserem eigentlichen Potenzial in keiner Weise gerecht wird. Diese Enttäuschung ist jedoch unser Antrieb: Beim Finale in Viernheim am 23. August 2025 werden wir alles geben, um es besser zu machen! Kommt an die Strecke und feuert uns an!



Text: Maximilian vK („Großer Max“), Fotos: DTU/ Raphael Schmitt