Lila Logistik Charity Bike Cup 2020
Am Sonntag, den 04. Oktober machten sich Sebastian Bachor und Dominik Beck auf nach Ditzingen zum Lila Logistik Charity Bike Cup. In Anbetracht der wenigen Wettkämpfe für diese Saison und unserem Debüt für das erste reine Radrennen war die Vorfreude auf den Wettkampf ungemein hoch.
Das Wettkampfformat war ein Rundkurs à 19km, welchen es vier Mal zu befahren galt. Eine Runde hatte 200hm mit einem recht langen Anstieg von 140hm auf den letzten 5km je Runde. Die erste Runde wurde neutralisiert gefahren, sprich das Tempo wurde von einem Führungsfahrzeug gedrosselt. Trotz der Corona-Verordnungen war ein bedingter Massenstart möglich: Gefahren wurde in Gruppen von ca. 40 Fahrern in zwei Minuten Abstand. Durch eine Transpondermessung am Helm wurde die individuelle Zeit gemessen. Bei 10 Gruppen machte dies ein Starterfeld von 406 Startern aus. Pro Gruppe gab es je einen prominenten Guide mit bekannten Gesichtern wie Triathlonprofi Patrick Lange.
Am Wettkampftag hatte es starken Wind von 20-30 km/h welcher bereits vor dem Start böse Windkanten und ein schweres Rennen vermuten lassen konnten. Dominik wurde in die erste und Sebastian in die zweite der 10 Gruppen eingeteilt. Am Schulssanstieg der ersten Runde ließ sich Dominik in die zweite Gruppe zu Sebastian zurückfallen, um einen gleichzeitigen Start und damit ein Rennen in der gleichen Radgruppe zu ermöglichen.
Der offizielle Start erfolgte aus dem Fahren heraus und die Transpondermessung startete sobald die Startlinie der zweiten Runde überquert wurde. Direkt beim Start war die erste Radgruppe in Sichtweite, sodass Dominik und Sebastian den Versuch unternommen haben auf das vordere Hauptfeld vorzufahren. Obwohl dabei bereits ein paar Körner verschossen wurden konnte der Anschluss auf die erste Radgruppe erreicht werden. Ein paar weitere Fahrer haben mit Sebastian und Dominik aufgeschlossen, sodass sich eine Gruppe von ca. 50 Fahrern gebildet hat. Die Uneinigkeit in der Gruppe war recht hoch, sodass sich das Tempo anfangs noch in Grenzen hielt.
Unsere Taktik war recht deutlich: Immer im Windschatten bleiben aber dennoch im vorderen Teil der Gruppe aufhalten, um für jede Attacke gewappnet zu sein. Ein weiterer Vorteil der Taktik wurde deutlich, als hinter uns sich ein Sturz ergeben hat. Soweit bekannt hat sich daraus glücklicherweise kein Massensturz ergeben.
Sebastian und Dominik konnten dem Tempo der zweiten Runde standhalten und sind mit ca. 40 Fahrern in die dritte und somit vorletzte Runde gekommen. Auf allen Runden war ein Teilstück besonders prägend. Der Kurs verlief über eine offene Landstraße bei dem der starke Wind direkt von der Seite eingeschlagen hat und Windschatten nur durch seitlich versetztes Fahren realisiert werden konnte. Der Druck wurde zudem auf der dritten Runde verschärft und unser Puls und die dicken Beine nahmen drastisch zu. Vor allem am Schlussanstieg der dritten Runde wurde das erste Mal das Feld separiert als das Hauptfeld auf einen Ausreißversuch reagiert hat. Kopf Runter, durchbeißen und in den roten Bereich gehen hieß es deshalb auf dem Anstieg. Auch das konnten die beiden Lemminge wegstecken und sind mit 25 weiteren Fahrern im ersten Hauptfeld in die letzte Runde gefahren.
Durch zwei Fahrer, welche von einem der hinteren Startergruppen zu uns aufgeschlossen haben, wurde das Tempo in der letzten Runde extrem erhöht. Auf dem Abschnitt des starken Seitenwindes von der linken Seite sind die Tempomacher auf den rechten Fahrstreifen gefahren, sodass ein sinnvolles Windschattenfahren nicht mehr möglich war. Man hat auch deutlich am Feld gemerkt, wie stark die Fahrer leiden mussten. Einige mussten zwischenzeitlich aus dem Sattel gehen und Teilabschnitte sprinten, um den Anschluss zu halten. Auch Sebastian hat die Windkante getroffen und konnte aufgrund einer kleinen Lücke die Gruppe nicht mehr halten.
Dominik konnte den Abschnitt überwinden und ist mit der Gruppe, welche mittlerweile aus ca. 15 Fahrern bestand, in den finalen Schlussanstieg gekommen. Der Tempomacher der Gruppe unternahm zwar keine explosive Attacke, jedoch fuhr er ein konstant hohes Tempo, bei dem viele nicht mehr mithalten konnten. Alle paar Meter mussten Fahrer abreißen lassen. Dominik war dabei komplett am Anschlag und seine lang geplante Attacke in der letzten Kehre vom Schlussanstieg wurde kurzfristig auf das Ziel „Hinterrad vom Vordermann halten“ forciert. Mit viel Schmerz und Wille konnte Dominik am Führenden dranbleiben. Für den Zielsprint hatte er jedoch keine Körner mehr übrig, sodass er in seiner Gruppe Platz vier erreicht hat.
Resümee: Dominik hat insgesamt den 16. Platz und Sebastian den 47. Platz erreicht. Für beide war das Rennen nicht nur komplettes Neuland, sondern auch noch recht erfolgreich. Insgesamt hat es uns beiden unglaublich viel Spaß gemacht an so einem top organisierten Rennen teilzunehmen und hoffen, dass im nächsten Jahr die Beteiligung der Lemminge noch höher ist.