Glückliche Finisher beim turbulenten Transjurasienne

Lamoura (Jura, Frankreich), 10.02.2019:
– Bericht von Dirk Debertin, Fotos von Mia Jördening und Charlotte Zech –

Die Wettervorhersage für das Transjurasienne Wochenende war alles andere als einladend:
Regen, Schneeregen, Wind, Sturm,….

Vorab erstmal vielen Dank an Daniel D. und Steffen H. für die Organisation der diesjährigen Vereinsfahrt der Langläufer unseres Vereins mit Freunden.
Steffen konnte ja leider dann nicht mitfahren aufgrund seines Fussbruchs im Spätsommer, der nach Operation noch am Ausheilen ist.

Nach der Anreise am Donnerstag und Freitag vergangenen Woche schauten wir uns gewisse Abschnitte der 68 km langen Strecke quer durchs Jura an. Es wurde uns klar, es werden uns starke Anstiege und rasante Abfahrten erwarten. Vor dem Wind hatten wir weniger Respekt, weil der nämlich genau in Laufrichtung blies, d.h. von West nach Ost, von Lamoura (Start) bis ins Ziel nach Mouthe.

Los gings für Marc aus Freiburg bereits am Samstag morgen über 56 km in klassischer Technik. Die gelegentlichen blauen Flecken am Himmel verschwanden leider wieder und Marc musste fast alles im Regen laufen und war dementsprechend durchgefroren. Mit einem Klisterski bewältigte er die Strecke in 4:08 Stunden und kam als 158. von über 500 Startern ins Ziel, wo er dann in sein positioniertes Auto einsteigen und heim fahren konnte.

Auch Daniel D. startet am Samstag über 25 km in klassischer Technik, um sich vor allem die letzten Kilometer der langen Strecke einzuprägen.
Das Doppelstockschieben in eher weichem Schnee kostete dann aber doch mehr Kraft als erhofft. Aber zumindest hatte es bei dem Start dieses Rennens gegen Mittag nicht mehr geregnet. Daniel kam dann als 10. ins Ziel.

Der Samstag Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Skipräparation und des Skitests. Für die Insider: Wir wählten eine Basis von Holmenkol LF21, danach Racing Mix MID (rot mit high Fluor) und dazu etwas vom Additiv GW25 für nasse Bedingungen. Danach bei den Topläufern noch Fluor Pulver Syntex WED. Als Struktur stelle sich die gekreuzte Sturktur als am schnellsten herraus. Schneller als die V-Struktur, die normalerweise beim Skating eingesetzt wird. Mit dem Lemming-Struktur-Gerät pressten wir ordentliche Rillen in die Ski, was sich als sehr wichtig und positiv herausstellen sollte.

Am Samstag Abend setzten wir uns dann zu einer Teambesprechung zusammen um die letzten logistischen Dinge abzuklären und für jene, die am Sonntag die Heimreise antreten mussten, die Autologistik und Abläufe komplett durchzuplanen. Jürgen Rieger stellte allerdings klar, er werde wegen einer Erkältung nicht starten können und insofern ein Auto ins Ziel fahren können. Das andere eingeplante Begleitfahrzeug war dann jenes von Petra, die es dann auch in routiniertere Weise schaffen sollte, den Verpflegungspunkt auf der anderen Seite des Jura-Hauptkammes rechtzeitig zu erreichen.

Dann kam der Sonntag, unser Saison-Höhepunkt.
Ugo als Zeitnehmer im Einsatz war bereits seit 4 Uhr auf den Beinen und hatte sehr viel zu tun, um die beim Transjurasienne erstmalig eingesetzte Zeitmessung von race result durchzuführen. Und dies gelang ihm hervorragend mit eher wenig Personal und trotz der zuweilen sehr kurzfristigen Änderungswünschen des Veranstalters.

Die Starter vom 68 km Rennen frühstückten um 6 Uhr und fuhren dann auf Ski die 2 km von der Unterkunft zum Start.
Um 8:30 ging es los und das zum Glück ohne Regen und mit einer kräftigen Brise aus Westen. Die Loipe war trotz Plusgraden erstaunlich hart und es war von Anfang an ein sehr schnelles Rennen. Sehr eng war es in den Elite Startgruppen. Aber zum Glück blieben alle Stöcke heil. Daniel D. kam auch nicht so richtig zur Spitze durch, so dass er recht viel alleine den Anschluss zu vorderen Gruppen herstellen musste. Bei den anderen waren immer irgendwelche Gruppen/Läufer in der Nähe, so dass kein Gefühl von Einsamkeit aufkam. Die Stimmung an der Strecke war super. Spalier von Menschen in Les Rousses, wo die Strecke mitten durch den Ort gelegt wurde. Auch beim Queren des Jura-Hautkammes (km 30) mit teilweise 18% Steigungen waren überall Zuschauer, die einen richtig anfeuerten und motivierten.
Bei der Abfahrt nach Bellafontaine (km 40) war die Wettkampfstrecke auf einer Strasse mit Serpentinen. Da ging es richtig zur Sache. Dank unserer Struktur hatten wir durchweg super Material und konnten in Abfahrten immer wieder Plätze gut machen. Ab Chapelle de Bois dem Startort vom 25 km Rennen kam das Ziel immer näher und die ersten schafften es sogar im Trockenen. Der Wind frischte aber schon merklich auf und wurde letztendlich so stark, dass ich der Veranstalter entschlossen hatte, das 48 km Rennen um 10:30, für das Carsten gemeldet war, abzusagen. Carsten ertrug dies mit Fassung und lief dann von Les Rousses zurück zur Unterkunft und hängte noch einige Kilometer dran.

Charlotte musste ebenfalls um Ihren Start auf 25 km bangen, aber dieses Rennen wurde um 13 Uhr gestartet, da der Streckenverlauf eher auf freien Flächen lag. Charlotte hatte dann allerdings schon kräftigeren Regen und kam nach 1:40 Stunden als 103. von knapp 500 Startern auf dieser Strecke ins Ziel.

Die Ergebnisse der 68 km Starter unten im Überblick. Helena aus Braunschweig und Dirk wurden sogar 1. in Ihren Altersklassen und durften ein Präsent in Empfang nehmen.
Ebenfalls sind einige Impressionen im Anhang.

Ab 14:00 Uhr wurde es aber so richtig ungemütlich. Der Starkregen durchnässte einen allein auf den wenigen Metern von der Verpflegungshalle im Ziel auf dem Weg zu den Autos. Bei der Rückfahrt über die Schweiz (nach KA bzw für manche für eine weitere Übernachtung in die Unterkunft) ging der Regen in Schnee über, es donnerte und violette Blitze durchzuckten das Jura.

Alle Starter waren heilfroh, dass sie den Transjurasienne bei noch akzeptablen Bedingungen beenden konnten. Die vielen schönen Eindrücke und Erlebnisse in der Lemming-Langlauf-Gemeinschaft machen Lust auf neue Abenteuer im kommenden Winter.

Im Namen der Teilnehmer der Vereinsfahrt der Langläufer, Dirk

Ergebnisse 68 km FT (knapp 2000 Teilnehmer) =================

  1. Robin Duvillard 2:28
  2. Daniel Debertin2:44
  3. Dirk Debertin 3:03
  4. Holger Thoma 3:22
  5. Helena Rejzkova 3:39 (16 bei Frauen)
  6. Daniel Wolf 3:39
  7. Michael Kallenberg 3:40
  8. Matthias Rosenkranz 4:17
  9. Hans Wetzler 4:38
  10. Rudolf Keller 4:42
  11. Phillipp Horstmann 5:17
  12. Mia Jördening 5:30
  13. Maren Debertin 5:30