Allez les bleus – Radsportwochenende Baerenthal

Baerenthal (Nordvogesen), 14.7.2017:     – von Hans Helwing, Fotos von Matthias Rosenkranz und Anja Falkenberg –

Am frühen Freitag Nachmittag des 13. Juli trafen sich 10 Lemminge vor der Europahalle und brachen zum Rennradwochenende in die Vogesen auf: Anja, Andreas, Carsten, Hans, Jürgen, Martin, Matthias, 2 x Michael und Rudi. Die Anfahrt zur Freizeitstätte des Karlsruher STJA in Baerenthal begann im Stop-and-Go Modus durch den Feierabendverkehr, wurde dann aber angenehm flüssig, sobald wir Karlsruhe beim Rheinhafen verlassen hatten. Zunächst flach die Rheinebene querend ging es nach 50km hinauf zum Col de Pigeonnier. Im 300hm-Anstieg dorthin zog sich das Feld zum ersten mal auseinander. Hier spürten wir auch erstmals deutlich die Wärme, die uns das ganze Wochenende erhalten blieb.

Oben wartete Jürgen mit Verpflegung auf uns. Nach etwas Aufregung wegen einer defekten Kupplung am Begleitfahrzeug fuhr das blaue Peloton nach längerer Pause weiter durch welliges Gelände in Richtung des gleichen Horizonts wie die Sonne und erreichte vor ihr und rechtzeitig zum Check-in die Unterkunft. Zu unserer Erleichterung kam dort kurz danach auch das Begleitfahrzeug mit wiederhergestellter Kupplung an. Und zu guter Letzt stieß der zweite Hans dazu, der etwas später in Karlsruhe aufgebrochen war

Das Abendessen gab’s im weitläufigen und gepflegten Freigelände der Unterkunft. 11 hungrige Radler verputzten ratzeputz die selbst gegrillten Schnitzel, Würste und Nutella-Bananen.

 

Am Samstag Morgen machten wir uns mit viel Respekt auf die 170km lange Runde rings um Baerenthal. Die wenigen Autofahrer, die uns auf den Straßen begegneten, waren meist angenehm rücksichtsvoll. Hupen hörten wir eigentlich nur, wenn uns jemand anfeuern wollte. Die Strecke führte uns abwechselnd durch schattige Flusstäler, goldglänzende Weizenfelder und nach Kräutern und Kiefernharz duftende Wälder. Meist wellig, aber auch immer wieder kurze knackige Anstiege hinauf, fuhren wir zunächst Richtung Südwesten und bogen im pittoresken Ort La-Petite-Pierre Richtung Norden ab. Bei der Durchfahrt durch Bitche waren wir schon so auf Touren gekommen, dass wir die eindrucksvolle Zitadelle nur aus den Augenwinkeln an uns vorbeiziehen sahen. Im weiteren Streckenverlauf durch die Nordvogesen und dann den südlichen Pfälzer Wald fuhren wir weiter nach Salzwoog. Zwischen Pirmasens und Dahn gelegen war das der nördliche Wendepunkt unserer Rundfahrt. Nachdem es morgens noch nicht so leicht gewesen war, einen freiwilligen Fahrer für das Begleitfahrzeug zu finden, fanden sich inzwischen bei den Verpflegungsstops immer leichter Radfahrer, die für ein paar Kilometer bereitwillig den Lenker gegen das Steuerrad eintauschten.

Auf dem Weg zurück nach Süden bogen wir auf französischem Terrain noch einmal links ab zum Dach der Runde auf den Gimbelhof. Da wurden die Glykogenspeicher großzügig mit Kuchen und vereinzelt auch mit flüssigem Weizen wieder aufgefüllt.

Wenn dem einen oder anderen die Beine auf den letzten 30 km auch schwer wurden, so kamen doch alle mit einem breiten Lachen zum Quartier zurück, wo wir abends noch mal grillten.

 

Beim Start am Sonntag Morgen war der Rückweg nach Karlsruhe zunächst nur bis zum ersten Zwischenstopp im Störcherdorf Betschdorf geplant. Es war für alle eine schöne Überraschung, als dort Lemming Ulli mit seinen Söhnen Julien und Florent gegen Ende ihrer sonntäglichen Radausfahrt zufällig bei unserer Verpflegungspause in Betschdorf zu uns stieß. So konnten sie nicht nur ihre Flaschen wieder auffüllen, sondern uns bei der Weiterfahrt auch ein paar km begleiten.

Für uns andere ging es anschließend über die Rheinbrücke bei Wintersdorf zurück nach Deutschland und über die Winkel-Wellen und Ettlingen zurück zum Ziel bei der Europahalle.

Mit nochmals gut 100km auf dem Rückweg kamen wir an dem verlängerten Wochenende insgesamt auf 370km mit ca. 3200hm.

Wie schon am Samstag Abend gab es auch bei Zielankunft wieder viele glückliche Gesichter.

Ein herzliches Dankeschön an Jürgen R für die tolle Planung und Organisation und an alle Mitfahrer für die gute Gesellschaft.