Trainingslager 2023 Kroatien – Das Extrawatt-Camp

Oder: Wenn der Regen Deutschland plagt, dann fahren wir nach Istrien.
Zwei Sprinter voll Gepäck, zwei 9-Sitzer mit Lemmingen und ein paar private Autos reichen aus, um die Region Pula gegen 16 Uhr zu erreichen. Es ist Donnerstag, der 6. April und 30 sportbegeisterte Lemminge landen nach neun Stunden Fahrt in Medulin. Zwar war das Fahren im Dunkeln seit 5:30 Uhr anstrengend, dafür belohnte die frühe Ankunft alle noch mit der Möglichkeit bei Sonne die ersten 5-10 km beim „optionalen Leg-Shake-Out“ zu absolvieren. Das Trainingslager startete also an Tag 0 noch vor dem Abendessen. Während wir gen Süden in den Sommer fuhren, ballten sich in der nordbadischen Heimat die Regenwolken.

Mit bis zu drei Belastungen je Tag startete Freitag dann der Trainingslager-Alltag. Zwischen 7:00 und 9:00 Uhr Schwimmen, zwischen 11 und 15:00 Uhr in der Regel Fahrradfahren und im Anschluss Laufen. Wem das noch nicht genug war, der konnte sich alternativ im Fitnesscenter noch mal an die Grenze bringen oder bei einer kleinen Massage im SPA des Hotels verwöhnen lassen. Und zwischendrin natürlich: „Essen!“ 
Unter der Regie von Saskia Haug und ihrem Trainerteam, bestehend aus Uli Lüttel (Schwimmen), Thomas Martin (Radfahren), Jasper Püschel (Laufen) und Laura Rautenberg (Stabi & Dehnen), waren so die Sessions für die Langdistanzler und Kurzdistanzler super vorbereitet und betreut. Ob alle Teilnehmer den Empfehlungen der erfahrenen Lemminge folgten und maximal das Doppelte des normalen wöchentlichen Trainingsumfangs ansetzten, bleibt offen. Jedoch wirkte es gegen Ende der Woche so, als hätten alle eher extra-Watts gewonnen als sich ins Übertraining gestürzt. Was das Trainingslager für die Saison leistungsbezogen gebracht hat wird sich zeigen. Im Sozialen aber hat es die Teilnehmer enger zusammengebracht.

Faktisch waren wir als „Haufen von Lemmingen“ gar nicht so auffällig in unserem Sporthotel, wie erwartet. Es gab zahlreiche andere Gruppen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Slowenien und Kroatien, die mit mehreren 100 Kindern angereist waren und die guten Trainingsbedingungen nutzten. Die drei großen Büfetts zum Abendessen zeugten von einem stabilen Umsatz der Sportler und einem top Preis-Leistungs-Verhältnis, was den Urlaub und die Essensqualität angingen. Dennoch wird allen der Moment in Erinnerung bleiben, in dem man fünf Minuten nach dem Aufstehen am ersten Tag morgens in den Pool springt und merkt, dass der nicht gechlort, sondern gesalzen ist. Gewöhnungsbedürftig. Aber auf jeden Fall gesünder für Haut und Schleimhaut.

Und neben den extra Watts gab‘s auch noch extra Sessions, wie das Fahrsicherheitstraining auf dem Drahtesel, die Ausflüge an den Ruhetagen in die Tropfsteinhöhle, nach Rovinje, die Königsetappe mit Fotoshooting und Etappenverpflegung… Und erst als der Regen über den Dinarischen Alpen stand, machten sich die Lemminge auf den Rückweg nach Deutschland.