Sola 2011
Auch in diesem Jahr waren die Karlsruher Lemminge bei der Sola Stafette in Zürich am Start – inklusive An- und Abreise per Fahrrad von Karlsruhe aus! Anbei der Bericht von Matthias Rosenkranz:
Sola 2011
Die 18. Sola-Teilnahme der Lemminge war eine Premiere – für mich, denn ich war noch nie dabei. Bisher haben mich immer die 250+ Radkilometer abgeschreckt, da das in den meisten Jahren eine Verdoppelung meiner Jahreskilometer zu diesem Zeitpunkt bedeutet hätte. Dieses Jahr hatte ich aber schon etwas trainiert und mir die Strecke deshalb zugetraut.
Zu nachtschlafender Zeit trudelten am Freitag einige Lemminge bei Hans ein, um dann gemeinsam auf Andrea und Sleepy zu warten ;->
Gegen 6:45 Uhr starteten wir zu neunt (Hans, Dirk, Uli, Andrea, Steffen, Stephanus, Thomas H., Frank und ich) bei bestem Wetter (nur noch etwas frisch) Richtung Murgtal, wo die erfahrenen Solaisten tolle verkehrsarme Radwege/Nebenstraßen kannten. Sensationell war vor allem der Weg von Forbach bis kurz vor Schönmünzach.
Schon gegen 10:00 Uhr sind wir in Freudenstadt in die Bäckerei eingefallen und haben auf dem Marktplatz die erste Rast gemacht. Weiter ging es nach einem kurzen Anstieg in eine lange Abfahrt (Sleepy immer vorne im Wind) bis nach Schiltach. Bei einer kurzen Pause entledigten sich auch die Allerverfrorensten ihrer langer Klamotten. Während wir da standen, kam auf einmal eine alte Dame (89) aus dem nebenan liegenden Seniorenwohnheim und brachte uns in ihrem Rollator zwei Flaschen Wasser!
Nach dem härtesten Anstieg des Tages von Schramberg nach Hardt hoch, stand auch schon die zweite Pause auf dem Parkplatz eines Supermarkts an. Frisch gestärkt gingen wir die Wellen Richtung Villingen-Schwenningen und weiter zur Wutachschlucht an. Der Anstieg aus der Wutachschlucht heraus war bei Gegenwind nochmal etwas ätzend, aber in Bonndorf wartete mit Aldi und Pizzeria ja schon die nächste Pause auf uns. Hier stießen Stefan K. und Birgit zu uns, die in Denzlingen bei Freiburg gestartet waren.
Von da war es nicht mehr weit, das Steinatal runter, etwas am Rhein entlang und ein kleines Stück durch die Schweiz und schon waren wir in Zürich. Ca. 3 km vor dem Ziel hatten wir doch noch eine Panne – die einzige des Tages – als sich bei Stephanus das Tretlager löste (konnte schnell behoben werden). Müde und zufrieden kamen wir relativ zeitig nach 256 km (mein Tachostand) am „Irchel“ an, wo Jens, Daniel und Isabel bereits mit unserem Gepäck (in Hans‘ Bus) warteten. Nach der obligatorischen Pizza mit Wettkampfeinweisung durch Hans ging es bald in die Falle (bzw. auf die Isomatte in der Sporthalle).
Da mich Hans freundlicherweise für die Teilstrecke 5 (die längste und die mit den meisten Abwärtshöhenmetern) eingeteilt hatte, musste ich am nächsten Morgen relativ früh raus. Nach dem Frühstück in der Cafeteria (die Kassiererin schaute etwas seltsam wegen meiner drei Tassen Kaffee auf dem Tablett) fuhr ich mit Stephanus zu dessen Start (Strecke 4) und spazierte bzw. joggte gemütlich die 6 km zu meinem Start.
Stephanus kam ziemlich genau im Zeitplan zum Wechsel, und dann ging es erstmal abwärts mit mir – erst moderat und dann sehr steil. Nach 2,5 km endlich kurz flach, dann steil hoch, etwas wellig und wieder steil runter. Die Radkilometer vom Vortag merkte ich schon, es war aber nicht so schlimm wie befürchtet. Noch kurz flach, wieder sehr steil hoch, über die Kuppe und die letzten knapp 3 km fast nur noch bergab. Nach einer knappen Stunde (59:15) war es auch schon vorbei und ich konnte den Transponder an Thomas übergeben. Da er mir meinen Rucksack gab, konnte ich vor Ort duschen und bin dann mit Bus und Straßenbahn mit Zwischenstopp beim Migros wieder zum Irschel zurück gefahren.
Dort habe ich knapp den ‚Restart‘ für die 8. Etappe verpasst und habe mir in der Halle, auf dem Sola-Dörfli und auf der Massagebank die Zeit vertrieben. Gegen 17:30 Uhr war unser Zieleinlauf mit Schlussläufer Frank P., der damit als dritter Lemming (nach Hans und Uli) alle 12 Männerstrecken gelaufen ist und vom Sprecher auch entsprechend begrüßt wurde.
Wie Hans schon schrieb, sprang dieses Mal der 22. Platz (von ca. 800 Teams) raus. Gelaufen sind neben den o.g. Radfahrern (außer Dirk) noch Jens (2 Etappen, 2 + 13), Daniel und Alexander Verbeck.
Abends gab es Spagetti in der Mensa und anschließend Törtchen und Kaffee in der Cafeteria, danach dann Tanzturnier (nur zuschauen…), Sola-Film und Party (für die meisten nur kurz), bevor wir wieder auf die Isomatten gesunken sind.
Da Uli und Stephanus schon am Samstag zurück gefahren sind und Hans den Sitzplatz im Bus mit Daniel tauschte, sind wir am Sonntag nach gutem Frühstück in der Cafeteria wieder zu neunt ((Dirk, Daniel, Andrea, Steffen, Thomas H., Frank, Birgit, Stefan und ich) mit dem Rad losgefahren. Diesmal hatten wir unsere Panne fast sofort, eine Plastiktüte hat sich kunstvoll in Dirks Schaltwerk verknotet. Danach ging‘s aber flott bis zur Grenze nach Koblenz (das an der Aare-, nicht an der Moselmündung). Auf der deutschen Seite dann in den Schwarzwald, auf praktisch verkehrsfreier Strecke hoch Richtung Schluchsee. Hier hat sich bei Andrea noch ein Flaschenhalter verabschiedet, das war’s dann aber mit den Pannen. Vom Schluchsee fuhren wir über Bärental und Erlenbruck nach Hinterzarten und von dort noch kurz hoch zum Thurner, um durchs Glottertal nach Denzlingen zu kommen (133 km). Nach der (ersten richtigen) Pause in einem Cafe fuhren Dirk und Daniel noch weiter nach Offenburg, während der Rest mit dem Zug bzw. Stefans Auto heimgondelte.
Alles in allem war das ein Super-Wochenende bei herrlichstem Wetter und ich kann es nur empfehlen. Auch die lange Radstrecke am Freitag ist dank der Pausen nicht so schlimm und gut zu bewältigen.